Nafis Fathollahzadeh: Dieter Ruckhaberle Förderpreis 2023/24

Der Künstlerhof Frohnau freut sich zu verkünden, dass Nafis Fathollahzadeh mit dem Dieter-Ruckhaberle-Preis 2023/24 ausgezeichnet wird.

Begründung der Jury: “Die politische Dringlichkeit und Qualität der künstlerischen Arbeiten und Publikationen von Nafis Fathollahzadeh waren äußerst überzeugend. Wir freuen uns, der bereits bestehenden Kollaboration der Fotograf*in und Filmemacher*in mit der Anthropologin Şermin Güven Raum und Zeit für die Weiterentwicklung ihres gemeinsamen Filmprojekts Khabur zu geben. Fathollahzadeh und Güven befassen sich mit Fotografie, Archäologie und Kartografie als Disziplinen, die aus dem kolonial-imperialen Unternehmen hervorgegangen sind. Sie setzen sich kritisch mit der imperialen Grammatik fotografischer Archive auseinander und untersuchen, wie diese recycelt, verlernt und neu gedacht werden können. Wir sind gespannt auf die inhaltliche und formale Transformation eines filmischen Ansatzes im Rahmen der ersten Einzelausstellung von Nafis Fathollahzadeh in Berlin.”

Nafis Fathollahzadeh ist ein*e in Berlin lebende Künstler*in und Forscher*in aus dem Iran. Sie arbeiten an der Schnittstelle von künstlerischer Forschung, Videokunst und Fotografie und sind künstlerische Leiterin und Mitherausgeberin von Momentography of a Failure, einer multidisziplinären Plattform für kollaboratives Denken, Kollaboration, Mapping und Veröffentlichung. Fathollahzadeh war Stipendiat*in des Rosa-Luxemburg-Forschungsprogramms Authoritarianism and Counter-strategies und ist Mitglied von EUME: Forum Transregionale Studien. Für ihr Projekt Momentography of a Failure wurden sie mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie ausgezeichnet und erhielten das internationale Künstlerstipendium des DAAD.

Der Dieter-Ruckhaberle-Preis ist Künstler*innen gewidmet, die in ihrer Arbeit innovative Formen der Auseinandersetzung mit politischen Themen finden. Er wurde 2019 vom Leiter des Künstlerhofs Frohnau, Kaya Behkalam, in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kunst & Geschichte des Bezirksamts Berlin-Reinickendorf initiiert.

Die diesjährigen Jurymitglieder waren Pauline Doutreluingne, Kuratorin, Filmemacherin, künstlerische Leiterin des Kunstvereins Arnsberg; Rike Frank, Co-Direktorin der Europäischen Kunsthalle und Geschäftsführerin des Berlin Artistic Research Grant Program; Boaz Levin, Autor, Kurator, Mitherausgeber des Cabinet Magazine’s Kiosk; Setareh Shahbazi, Künstlerin, KHF Berlin, Dr. Sabine Ziegenrücker, Direktorin des Museums Reinickendorf.

Nominator*innen waren: Andrea Thal, Annette Maechtel, Nina Tabassomi, Sarah Rifky, Frauke Boggasch, Angelika Stepken, Elke aus dem Moore, Yorgos Sapountzis, Azin Feizabadi, Assaf Gruber, Pauline Curnier Jardin, Ketuta Alexi-Meskhisvili, Ulf Aminde, Surya Gied, Annette Frick.