Ruckhaberle-Förderpreis

Seit 2019 schreiben der Künstlerhof Frohnau und der Fachbereich Kunst und Geschichte des Bezirksamts Reinickendorf den Dieter-Ruckhaberle-Förderpreis aus, der an das Leben und Wirken des Künstlers, Kurators und Kulturpolitikers Dieter Ruckhaberle erinnert.

Zum aktuellen Open Call – Deadline ist der 14.Juli 2024.

Der Preis richtet sich an in Deutschland lebende, professionell arbeitende bildende Künstler*innen, die in ihrer künstlerischen Arbeit oder parallel zu ihrem künstlerischen Werk politische, soziale oder ökologische Themen bearbeiten. Über einen Open Call werden 5-7 künstlerische Positionen ausgewählt, die in einer Shortlist-Ausstellung in der GalerieETAGE im Museum Reinickendorf präsentiert werden. Aus dieser Shortlist wird anschließend von einer Jury der oder die Preisträger*in ausgewählt. Der Preis umfasst eine Artist Residency für den Zeitraum von 2 Monaten auf dem Künstlerhof Frohnau Berlin, ein Produktionsbudget von 2.000 Euro und die Produktion einer Künstler*inpublikation. 2021-2023 wurde der Preis über ein Nominierungsverfahren vergeben. In den Jahren zuvor und wieder seit 2024 wird er über einen Open Call ausgelobt.


Die bisherigen Preisträger*innen des Dieter-Ruckhaberle-Förderpreises sind:

2023 – Nafis Fathollahzadeh

2022 – Anna Scherbyna & Uliana Bychenkova

2021 – Surya Gied

2020 – Annette Frick

2019 – Luiza Prado


Seit den 1960er Jahren gestaltete Ruckhaberle die Kunstszene (West-)Berlins entscheidend mit und  setzte sich unermüdlich für bessere Arbeitsbedingungen für Künstler*innen ein; immer in der Überzeugung, dass die Freiheit der Kunst nur garantiert ist, wenn Künstler*innen frei von ökonomischem Druck produzieren können. Ruckhaberle war Mitinitiator und –gründer der IG Medien, der Künstlersozialkasse und zahlreicher Kunstinstitutionen wie dem nGbK und der Staatlichen Kunsthalle Berlin, deren Direktor er viele Jahre war. Auch als Künstler schuf Ruckhaberle seit 1958 ein umfangreiches und vielfältiges malerisches Werk zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, das von einer ebenso poetischen wie kritischen Zeitgenossenschaft und Formensuche zeugt. Er verstarb im Mai 2018 und hinterließ neben seinem künstlerischen Erbe auch sein letztes kulturpolitisches Projekt: den Künstlerhof Frohnau, einer der größten Atelierkomplexe im Berliner Norden, der seit 1998 Künstlerinnen bezahlbare Atelierräume zur Verfügung stellt.

Der Förderpreis lädt Künstler*innen ein, hier – in der Abgeschiedenheit des Reinickendorfer Waldes und in der Gemeinschaft der Künstler*innen des Künstlerhofs Frohnau – für zwei Monate zu leben und zu arbeiten. Weiter umfasst der Preis ein Produktionsbudget für die künstlerische Arbeit und eine Publikation.


Die Jury für den Förderpreis 2023 bestand aus folgenden Personen:
Pauline Doutreluingne, Kuratorin, Filmemacherin, künstlerische Leiterin des Kunstvereins Arnsberg
Rike Frank, Co-Direktorin der Europäischen Kunsthalle und Geschäftsführerin des Berlin Artistic Research Grant Program
Boaz Levin, Autor, Kurator, Mitherausgeber des Cabinet Magazine’s Kiosk
Setareh Shahbazi, Künstlerin, KHF Berlin
Dr. Sabine Ziegenrücker, Leiterin Kunstamt Reinickendorf, Abteilung Kunst und Geschichte

Die Jury für den Förderpreis 2022 bestand aus folgenden Personen:
Rike Frank, Ko-Leiterin European Kunsthalle, Geschäftsführerin Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung
Solvej Helweg Ovesen, Künstlerische Leitung Galerie Wedding
Setareh Shahbazi, Künstlerin, KHF Berlin
Jan Verwoert, Autor, Kunstkritiker und Kurator
Dr. Sabine Ziegenrücker, Leiterin Kunstamt Reinickendorf, Abteilung Kunst und Geschichte

Die Jury für den Förderpreis 2019-2021 bestand aus folgenden Personen:
Antonia Alampi, Kuratorin, Direktorin Spore Initiative, Ko-Kuratorin Sonsbeek Biennale 2020-24
Kaya Behkalam, Künstler, Kurator und Vorstand des Künstlerhofs Frohnau e.V.
Dr. Cornelia Gerner, Leiterin Bezirksamt Reinickendorf, Fachbereich Kunst und Geschichte
Gabriele Horn, Direktorin der Berlin Biennale
Heike Ruschmeyer, Künstlerin und Kuratorin des Dieter-Ruckhaberle-Nachlasses

Zum Netzwerk von Nominator*innen für den Förderpreis gehörten in den letzten Jahren u.a.: Ketuta Alexi-Meskhisvili, Ulf Aminde, Elke aus dem Moore, Lynhan Balatbat-Helbock, Frauke Boggasch, Pauline Curnier Jardin, Azin Feizabadi, Annette Frick, Surya Gied, Assaf Gruber, Christine Hill, Suza Husse, Petrit Halilaj, Jörg Heiser, Judith Hopf, Hassan Khan, Stefan Koppelkamm, Annette Maechtel, Antje Majewski, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Ahmet Öğüt, Josephine Pryde, Sarah Rifky, Natascha Sadr Haghighian, Yorgos Sapountzis, Angelika Stepken, Stefanie Schulte-Strathaus, Nina Tabassomi, Sandra Teitge, Andrea Thal, Raul Walch und Tirdad Zolghadr.